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Na toll und jetzt? Alma Maki

Gewöhnt, immer ein Ziel vor Augen zu haben, macht sich nach dem Studium ein großes Fragezeichen breit. Adieu Uni, hallo Zukunftsängste. Wir haben das Gegenmittel: Junge Büros und Arbeitnehmer, die ihren eigenen Weg gehen. Wir haben sie nach ihren größten Ängsten, Inspirationen und Erfolgen gefragt. Das Gespräch führte Theresa Ramisch.
Veröffentlicht am 03.05.2019

Heute: Alma Maki

2013, auf einer Dachterrasse in Indien: Zwei Bauprojekte und ein wilder Entschluss treiben Friederike Kluge (*1980), Architektin, und Meik Rehrmann (*1975), Architekt und Schreiner, dazu, sich mit Haut und Haaren in die Selbstständigkeit zu stürzen. Ein Jahr später gründen die beiden in Basel eine GmbH. Der Name Alma Maki: Noch ein Überbleibsel aus dem Studium, als Alma der Name eines losen Zusammenschluss von Freunden war, die gemeinsam Projekte machten. Alma Maki ist mehr als nur ein Architekturbüro, sie ist das Alter Ego der beiden Architekten: Dieses verfügt über zwölf Jahre Berufserfahrung, arbeitete und studierte in Südamerika, Australien, Frankreich und Kanada und plant beziehungsweise baut Häuser in Deutschland, Frankreich und der Schweiz. Und damit nicht genug: Parallel lehrt Alma an der ETH Zürich Architektur und Konstruktion und – man glaubt es kaum – verfügt über ein eigenes Baustellenfahrzeug. 2018 gewann das Architekturbüro den Foundation Award, den Förderpreis für Schweizer Jungarchitekten.

Welches Gebäude hat euch zuletzt sprachlos gemacht?
Der jainitische Dilwara Tempel bei Mount Abu / Rajastan. 

Was bricht euch das Herz?
Wenn Baukultur durch Renditestreben ersetzt wird und nach diesen Regeln unsere Städte gebaut werden.

Was hat euch euren letzten Nervenzusammenbruch gekostet?
Schwarzanstrich auf Sichtbeton, fundamentfreie Giebelwände und ein toter Hund, um dessen Grab ein Neubau geplant werden musste.

Was hat euch während der Ausbildung geprägt?
Zahlreiche Gespräche und Diskussionen mit Kommilitonen im Zeichensaal, Auslandssemester, ausgiebige Reisen in den Semesterferien und Professoren und Assistenten, die neben den Regeln der Architektur auch Passion, Freude und Neugierde vermittelt haben. 

Was darf Architektur auf keinen Fall?
Abwaschbar und blutleer sein. Den Nutzern das Leben diktieren. Keine Überraschungen bereithalten.

Alma Maki

Neugestaltung des Eingangsbereichs eines Frankfurter Stadthauses (2015 gebaut).

Mal ehrlich: Wie viele Nachtschichten schiebt ihr im Monat?
Kaum eine. Aber die Abende sind oftmals lang und die Wochenenden selten ganz frei. Arbeiten und Leben ist noch mehr zusammengewachsen. Das Freiheitsgefühl ist dennoch gewaltig, ebenso wie die Freude, etwas selbst schaffen zu können.

Was kommt als nächstes?
Wenn wir das wüssten! Hoffentlich viele interessante Projekte, unkonventionelle Bauherren und enthusiastische Handwerker.

Das Format "Na toll, und jetzt" entsteht im Rahmen der Baumeister Academy: ein Praktikumsprojekt des Architekturmagazins Baumeister und wird unterstützt von GRAPHISOFT und der BAU 2019.

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