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Gehalt: Das verdienen Angestellte in der Landschaftsarchitektur

Wer den Abschluss in Landschaftsarchitektur in der Tasche hat, hat die Qual der Wahl: Wo einsteigen? Spitzenverdienste sind mit einem Abschluss in Landschaftsarchitektur eher weniger zu erwarten. Dafür eignet sich der Berufszweig gut für Teilzeitarbeit und bietet sichere Arbeitsverhältnisse. Architektur- und Planungsbüros sind am beliebtesten, wie der Blick in die Gehaltsstatistik zeigt, den Désirée Balthasar zusammengestellt hat.
Veröffentlicht am 09.08.2019

Wer sich für den Berufszweig Landschaftsarchitektur entscheidet, sollte eines besonders mögen: Verantwortung. Denn die Gehaltsumfrage der Bundesarchitektenkammer von 2017 zeigt deutlich: Drei Viertel aller Landschaftsarchitektinnen und ihrer Kollegen arbeiten in Positionen mit leitender Funktion. Und das gilt auch schon für die unter 35-Jährigen, die zu 65 Prozent eigenverantwortlich arbeiten.

Die Entlohnung für Freiraumplanende lag im Jahr 2017 bei durchschnittlich 54.752 Euro brutto pro Jahr. Ein deutlicher Unterschied ist zwischen Planungsbüros und der freien Wirtschaft zu sehen: 65 Prozent der Büro-Angestellten erhielten unter 50.000 Euro pro Jahr, wohingegen ganze 82 Prozent der Unternehmensangestellten über 50.000 Euro pro Jahr bekamen. Und auch der Öffentliche Dienst spielt in der höheren Liga mit, Drei Viertel erhielten ebenfalls ein Bruttogehalt von mehr als 50.000 Euro jährlich. Spitzenverdienste von über 70.000 Euro erreichten allerdings nur etwa 15 Prozent.

Beliebte Arbeitgeber

Die Gehaltsverteilung mag ein Grund dafür sein, dass sich über die Jahre eine Wanderung hin zum Öffentlichen Dienst beobachten lässt. Mit jedem weiteren Lebensjahrzehnt wechseln rund 10 Prozent der Angestellten in den Öffentlichen Dienst. Von den Ü-50-Jährigen arbeitet dort mehr als die Hälfte. Der Nachwuchs hingegen verteilt sich quasi vollständig auf die Planungsbüros, ganze 90 Prozent arbeiten dort. Insgesamt arbeitet etwa die Hälfte aller Angestellten in Architektur- und Planungsbüros, rund 34 Prozent im Öffentlichen Dienst – die meisten übrigens bei Kommunen. Nur rund 12 Prozent ist in Unternehmen tätig.

Wer sich für den Berufszweig Landschaftsarchitektur entscheidet, sollte auch Überstunden in Kauf nehmen. Denn die leisten fast alle. Sogar drei Viertel der Teilzeit-Tätigen und interessanterweise mehr als die Hälfte der Öffentlich-Bediensteten. Allerdings freuen die sich über Freizeit- oder Entgeltausgleich. Während die Angestellten in Planungsbüros zu fast 80 Prozent wöchentlich etwa eine Handvoll Überstunden leisten und diese üblicherweise nicht abgegolten werden.

Frauen in Teilzeit

Das Geschlechterverhältnis in der Branche hat sich in den vergangenen Jahren leicht verschoben. Beträgt der Anteil bei den Ü-50 noch rund 63 Prozent Männer, sind es bei den unter 50-Jährigen rund 60 Prozent Frauen. Landschaftsarchitektinnen erhielten in Planungsbüros etwa 7.000 Euro weniger Brutto-Jahresgehalt, im Öffentlichen Dienst 3.500 Euro weniger. Bei ihnen lässt sich eines feststellen: je älter sie werden, desto eher arbeiten sie in Teilzeit. So bekommt man Landschaftsarchitektinnen in den 40ern am wenigsten zu Gesicht, denn sie arbeiten zu 71 Prozent in Teilzeit. Ansonsten scheinen sich Frauen eher die kleinen Büros auszusuchen, die Hälfte arbeitet in Architektur- und Planungsbüros mit weniger als 10 Mitarbeitenden.

Angestellt aus Überzeugung

Wer sich für einen Job in der Landschaftsarchitektur entscheidet, entscheidet sich vor allem für einen sicheren Job. Unbefristete Arbeitsverträge sind üblich in der Branche, das gilt auch für Teilzeit-Verhältnisse. Das mag einer der Gründe sein, warum nur drei Prozent eine Selbständigkeit anstreben. Der Nachwuchs profitiert zusätzlich davon, dass das Durchschnittsalter etwa 45 Jahre beträgt, fast 70 Prozent sind über 41 Jahre alt. Das lässt langfristig auf gute Jobaussichten schließen.

 

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